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In vier Schritten zum Lebensmittelvorrat

Das Anlegen eines privaten Lebensmittelvorrats sollte nicht mit dem Hamstern oder Preppen verwechselt werden. Es geht nicht darum sich exzessiv auf den Weltuntergang vorzubereiten und alles zu horten oder in dem Moment impulsiv die Regale leer zu kaufen wo sich eine Krise anbahnt.

Im Gegenteil: Es geht darum im Krisenfall vorbereitet zu sein, sich dann nicht noch schnell wahllos mit Lebensmitteln eindecken zu müssen, sondern in der Lage zu sein im Notfall anderen zu helfen und Notfallsysteme zu entlasten. Im Krisenfall helfen zu können, statt auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Es verschafft zudem persönliche Sicherheit, weil der eigene Vorrat Produkte enthält die man gerne mag. Baut man nachhaltig sowie nach und nach einen Vorrat auf, kann man gezielt Angebote nutzen und beispielsweise dann mehr kaufen, wenn Produkte gerade günstig angeboten werden. Im Zweifel hat man immer etwas da, auch bei kleinen Notfällen und seien es einfach drei Tage Regenwetter an denen man dank Vorrat nicht das Haus verlassen muss.

Schritt 1: Informieren, was in einen Vorrat gehört

Ein privater Lebensmittelvorrat sollte mindestens für eine Woche, besser noch für zehn Tage reichen und in Menge und Auswahl auf den individuellen Bedarf und Geschmack ausgerichtet sein. Zum Lebensmittelvorrat gehören neben einem Bestand an Wasser vor allem haltbare, möglichst verzehrfertige Nahrungsmittel. Hitzesterilisierte Lebensmittel (zum Beispiel in Vollkonserven) und Trockenprodukte sind mehrere Jahre lagerfähig. Tiefkühlprodukte sind zwar ebenfalls lange haltbar, haben allerdings den großen Nachteil, dass sie, sobald die Kühlkette unterbrochen wird, schnell verderben. Da sich im Katastrophenfall häufig auch Stromausfälle ereignen, sollte man sich beim privaten Vorrat auf andere Produkte konzentrieren.  

Geeignet für den Vorrat sind beispielsweise Zwieback, Knäckebrot, eingekochtes Obst oder getrocknete Früchte, Gemüsekonserven, Dauerwurst oder Fischkonserven. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass die Produkte schnell und ohne großen Aufwand zubereitet werden können. Notfalls auch auf dem Gaskocher erwärmt oder kalt gegessen werden können. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung hat die empfohlene Auswahl an Lebensmitteln in Vorratstabellen aufbereitet und bietet zudem einen Vorratskalkulator zur Berechnung der benötigten Mengen. 

Schritt 2: Individuellen Vorrat berechnen und einkaufen

Um den persönlichen Bedarf des eigenen Haushalts zu ermitteln kann der Vorratskalkulator genutzt werden. Auch die Vorratstabellen, die auch als vegetarische Variante zur Verfügung stehen, bieten einen Überblick über benötigte Mengen und geeignete Produkte. Vegan lebenden Personen wird empfohlen, die Mengen, die tierische Produkte ausmachen, durch alternative Eiweißlieferanten zu ersetzen. Vor dem Einkauf gilt es erst einmal zu prüfen, welche Produkte bereits in welchen Mengen vorhanden sind. 

Ein wichtiger Hinweis: Ein Lebensmittelvorrat lässt sich vielfältig anlegen. Die Kategorien der Vorratstabellen sind bewusst allgemein gehalten. So hat man die Wahl, wie genau man die vorgeschlagenen Mengen an Getreideprodukten, Gemüse und Obst konkret gestaltet und welche Lebensmittel man tatsächlich bevorratet. Die Lücken im Vorratsschrank müssen nicht allesamt beim nächsten Einkauf geschlossen werden. Das Wichtigste ist erst einmal damit anzufangen. So kann man sich zum Beispiel zunächst die erste Kategorie vornehmen und sich so schrittweise durch die Vorratstabelle arbeiten. Dabei gilt es die Vorlieben, Geschmäcker, Allergien und Unverträglichkeiten aller Personen im Haushalt mit zu berücksichtigen. Auch an im Haushalt lebende Haustiere sollte gedacht werden.
 

Schritt 3: Vorrat verstauen

Gerade wenn mehr als eine Person im Haushalt lebt, kann ein Lebensmittelvorrat für zehn Tage viel Platz beanspruchen. Wichtig bei der Lagerung von Lebensmitteln ist, dass diese kühl, trocken und eher dunkel lagern. Hier gilt es kreativ zu werden, ungenutzte Ecken zu nutzen und gekonnt zu stapeln. Hilfreich kann hier auch das Umfüllen von Produkten in stapelbare und luftdicht verschließbare Gefäße aus Kunststoff oder Glas sein. Diese haben auch den Vorteil, dass man Schädlingsbefall, zum Beispiel durch Lebensmittelmotten, die sich in Verpackungen aus Papier ansiedeln können, vorbeugt.

Schritt 4: Den Lebensmittelvorrat in den Alltag integrieren

Ein Vorrat ist prinzipiell zum Verzehr gedacht. Das heißt man sollte auch im täglichen Leben immer wieder Lebensmittel aus dem Notvorrat konsumieren, damit diese nicht ungenutzt schlecht werden. Es wird zwar geraten möglichst lange haltbare Produkte zu lagern, dennoch sollte hier Bewegung drin sein. Das beugt unnötigen Abfällen und damit auch der Lebensmittelverschwendung vor. Einmal angelegt, lässt sich ein Lebensmittelvorrat effizient betreiben, wenn man verbrauchte Lebensmittel rasch wieder auffüllt. Sinnvoll ist es dabei, die frisch gekauften Produkte weiter hinten zu lagern, eher zu verbrauchende Produkte direkt im Sichtfeld. So bewährt sich der Lebensmittelvorrat im Alltag: Man muss seltener einkaufen, kann sich dann an Angeboten orientieren und spart Geld. Außerdem ist man immer auf spontane Besuche oder Feiertage vorbereitet . 

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